Sonntag, 24. März 1991

Der Wochenrückblick konzentriert auf das Mega-Thema der Woche: die Abfallproblematik. Während in Woltersdorf die Deponieerweiterung auf dem Verwaltungswege voranschreitet und in Lüchow eine stillgelegte Deponie ein ganzes Gewerbegebiet verhinderte, sammeln die Sportfischer den Wohlstandsmüll aus der Jeetzel und so mancher Lüchow-Dannenberger fragt sich, wie das eigentlich weitergehen soll.

Samstag, 23. März 1991

Nicole hatte noch von ein bisschen Frieden geträumt. Hape Kerkeling war als Entertainer ja einiges gewöhnt aber Buhrufe bei einer Nominierungsveranstaltung dürften für ihn auch Neuland gewesen sein. Altbewährtes und neues gab es in Wittfeizen, wo die Kreisjugendpflege die kreative Ader der Lüchow-Dannenberger Heranwachsenden entwickelte – zur Not auch mit dem Computer! Und: In Göhr wurde eingebrochen und ein Waffenschrank aufgeflext.

Freitag, 22. März 1991

Es läuft alles andere als rund im Osten. Schuld an der miesen Stimmung sei nicht zuletzt die Bundesregierung, die mit überzogenen Versprechungen unerfüllbare Erwartungshaltung verursacht habe. Das meinen SPD-Vertreter am Rande von Massendemonstrationen. In Schreyahn gelingt der Kripo ein Schlag gegen den Drogenhandel in Lüchow-Dannenberg.

Donnerstag, 21. März 1991

Der Prozess wird erst morgen enden und trotzdem wird schon heute vor der Urteilsverkündung groß auf den Prozess aufmerksam gemacht. Es war eine gruselige Tat, die den Angeklagten zur Last gelegt wird und die Presse hat sich damals von ihrer schlimmsten Seite gezeigt. Von einer sehr musikalischen Seite zeigt sich eine Lüchower Institution und sie blickt zurück auf ein erfolgreiches Jahr, wieder einmal.

Mittwoch, 20. März 1991

Es gab die Stasi und es gab Spione. Die haben zwar für die Stasi gearbeitet, aber eben nicht in der DDR. 2.000 bis 3.000 Spionen sollte nun doch der Prozess gemacht werden obwohl mächtige Männer sich für eine Amnestie ausgesprochen hatten. In Lüchow gingen der Polizei vier Männer ins Netz, die für mehrere Dutzend Einbruchdiebstähle verantwortlich gemacht wurden, bei denen erheblicher Sachschaden entstand

Dienstag, 19. März 1991

Montagsdemonstrationen in Leipzig. Schon wieder? Die Bonner Bundesregierung geriet unter Druck und das war durchaus beabsichtigt: 70 000 Menschen machten diese Montagsdemo zur größten seit der Wende. Platenlaase, Salzwedel und Uelzen planen einen gemeinsamen Nachwuchswettbewerb. und verlängern die Bewerbungsfrist – schon wieder!

Montag, 18. März 1991

In Hannover geht es auf der CeBIT hoch her und Unternehmen aus dem Landkreis sind auf Ausstellerseite mit dabei. Während der DDR-Zeit war die Elbe bei Schnackenburg eine bessere Kloake. Auch nach der Wende war die Wasserqualität ziemlich … mies. In der Elbe schwimmt noch allerlei Gift Richtung Nordsee und dazu gehören auch sechs Tonnen Quecksilber; im Jahr!

Sonntag, 17. März 1991

Heute war vor 30 Jahren ein Sonntag. Es gab also keine Zeitung aber gegenwärtig ist ja nun einmal Mittwoch – machen wir also aus der Not eine Tugend: Ich probiere hier am heutigen Mittwoch mal etwas anderes aus und freue mich über Rückmeldungen … sowieso, aber in diesem speziellen Falle ganz besonders.

Samstag, 16. März 1991

Die einen fühlen sich ausgebootet und die anderen ausgenommen. Hüben wie drüben wurden Erwartungen
nicht erfüllt und es brodelte das deutsche Gemüt. Es war aber auch die Zeit in der groß gedacht werden konnte: zum Bespiel ein Therapiezentrum für Hitzacker mit 600 Betten und städtischer Beteiligung. Traumhafte Möglichkeiten.

Freitag, 15. März 1991

Merkel war Frauenministerin und freute sich darüber, dass Justizminister Kinkel beim Namensrecht schnell nachbessern wollte. In Lüneburg wird dem Kopf einer Sekte aus Bergen der Prozess gemacht und die Öffentlichkeit ausgeschlossen und ein Konzertveranstalter wird erst beklaut und gerät dann in Verdacht.